Grundsätzlich wird das Notenlesen als Voraussetzung gesetzt, auch wenn die einzelnen Schlüssel am Beginn näher erläutert werden. Außerdem sollte man recht problemlos mit Vorzeichen umgehen zu wissen.
Beim Violinschlüssel liegt das ,,C" im Notensystem zwischen der dritten und der vierten Linie von unten. Weitere ,,C"-s liegen auf der ersten Hilfslinie unter der untersten Linie (das "c1", auch eingestrichenes ,,C" genannt) und auf der zweiten Hilfslinie über der obersten Notenlinie.
Den Violinschlüssel kann man als den wichtigsten Notenschlüssel bezeichnen. Zum Beispiel wird der Violinschlüssel für Geigenstimme oder die obere Stimme (rechte Hand) im Klavier benutzt. Aber z. B. wird auch beim Violoncello bei fortgeschritteneren, hohen Stücken im Violinschlüssel geschrieben oder auch bei Blasinstrumenten. Wobei zu erwähnen ist, dass die Sache bei Blasinstrumenten etwas komplizierter aussieht. Diese sind häufig sog. ,,transponierende Instrumente". Das bedeutet, dass ihre Stimmen zwar im Violinschlüssel geschrieben sind, aber in Orchesterpartituren andere Vorzeichen als die Streichinstrumente am Schlüssel stehen haben. Wie kann das sein? Ihre Töne klingen teils höher oder tiefer als notiert. Für weitere Informationen auf den Button klicken, dort werden diese Transpositionen noch spezifischer auf einer externen Website erklärt:
Beim Tenorschlüssel liegt das ,,C" auf der vierten Linie von unten. Ein weiteres ,,C" liegt direkt unter der untersten Linie.
Der Tenorschlüssel wird im Fagott oder in der Tenorposaune verwendet. Außerdem wird der Tenorschlüssel für einige Passagen, die weder im Violinschlüssel noch im Bassschlüssel gut zu lesen sind, im Violoncello verwendet. Der Schlüssel sieht aus wie der Altschlüssel, beginnt aber auf der zweiten Linie von unten, während der Altschlüssel auf der untersten Linie beginnt.
Das ,,C" liegt auf der mittleren Linie des Systems. Weitere ,,C"-s liegen unter der ersten Hilfslinie unter der untersten Notenlinie; ein weiteres über der ersten
Hilfslinie über der obersten Linie. Hilfslinien werden dann verwendet, wenn die fünf standartmäßig vorhandenen Linien nicht mehr zur Notation (dem Aufschreiben) des gewünschten Tones
ausreichen.
Der Altschlüssel ist ein nicht sehr häufig benutzter Schlüssel. Z. B. die Noten von Violen (Bratschen) sind im Altschlüssel geschrieben.
Das ,,C" liegt zwischen der zweiten und dritten Notenlinie von unten. (Zwei weitere ,,C"-s findet man auf der zweiten Hilfslinie unter der untersten Notenlinie und auf der ersten Hilfslinie über der obersten Notenlinie.)
Der Bassschlüssel ist der wahrscheinlich am zweithäufigsten benutzte Schlüssel. Benutzt wird er z. B. beim Violoncello als der Hauptschlüssel oder in der unteren Stimme (linken Hand) des Klaviers.
Nachdem man sich den einzelnen Notenschlüsseln gewidmet hat, sollte man wissen, wozu es überhaupt die einzelnen Notenschlüssel braucht bzw. wie sich diese
unterschieden. Zum einen ist die Lage der Töne unterschiedlich. So liegt das ,,C" im Violinschlüssel wie bereits gesehen an anderer Position als z. B. im Bassschlüssel. Und ein ,,C", welches im
einem kleinen c bezeichnet ist, klingt eine Oktave tiefer als das c1. (Mehr zu der Oktave weiter unten bei dem Punkt Intervalle.) Um eben klar zu machen, welcher Ton, also welches ,,C" oder ,,F"
gemeint ist, z. B. in einem Notendiktat, gibt es die Oktavbereichen. Durch die Zusätze von Zahlen wie ,,e2" oder die Groß- und Klein-schreibung wird der jeweilige Oktavbereich festgelegt und
somit auch die Höhe des Tons. Ein ,,C" klingt wie ein ,,c1", allerdings zwei Oktaven tiefer. Falls diese Erläuterung zum Thema Oktavbereiche für ein gutes Verständnis noch nicht ausgereicht hat
mehr dazu hier:
Ein Intervall bezeichnet den Abstand zwischen zwei Tönen, die entweder zusammen oder nacheinander klingen. Die meisten Intervalle gibt es in zwei verschiedenen Formen, diese verschiedenen Formen eines Intervalls bekommen dann den Zusatz klein oder groß. Intervalle sind für das Bilden von Tonleitern und für das Bilden von Dreiklänge sehr wichtig. Mit einiger Übung wird man das benötigte Intervall auch ohne Nachdenken erkennen können.
Wenn man zu Beginn ein Intervall bilden oder herausfinden möchte, zählt man am besten die Halbtonschritte zwischen den Tönen und schaut, welchem Intervall diese Anzahl an Halbtonschritte entspricht. (Diese Methode kann allerdings zu Problemen und Fehlern in der Intervallbildung führen! Dies wird nach der folgenden Übersicht nochmal erläutert und erklärt, wie man Fehler durch das Zählen der Halbtonschritte vermeidet.) Die Intervalle mit den Halbtonschritten in der Übersicht:
Die alternative, und in mancher Hinsicht ,,sicherere", Methode als das Zählen der Halbtonschritte, wird im Folgenden erläutert: Häufig arbeitet man auch mit ,,Stufen". Dabei wird dann gesagt auf welcher Stufe vom Grundton gesehen sich das zu bildende Intervall befindet. Geht man von einem "C" aus und will eine kleine Sexte bilden, würde man im Grunde am einfachsten auf einer Tonleiter vom ,,C" gebildet, schauen, welcher Ton sich auf der sechsten Stufe befindet. Dies wäre in diesem Fall das ,,A". Dieses ist 9 Halbtonschritte vom ,,C" und somit eine große Sexte von diesem entfernt. Um nun eine kleine Sexte zu erhalten, müsste man das ,,A" mit einem Vorzeichen und zwar einem B-Vorzeichen ergänzen. Dieses ,,macht" das ,,A" jetzt einen Halbton tiefer und somit zum ,,As", welches jetzt einer kleinen Sexte vom ,,C" entspricht. Aber warum sollte man diese Methode anstatt der Halbtöne verwenden? Bildet man, um bei diesem Beispiel zu bleiben, vom ,,C" eine kleine Sexte mit Hilfe des Zählens der Halbtonschritte, so könnte man darauf kommen, dass das ,,Gis" einer kleinen Sexte vom ,,C" nach oben entspricht. Dem ist aber nicht so! Denn das ,,Gis" vom ,,C" nach oben gebildet entspricht nicht einer kleinen Sexte, sondern einer übermäßigen Quinte. Letztendlich klingen ,,Gis" und ,,As" aber doch als der gleiche Ton, aber werden ,,nur" anders geschrieben. Dies nennt man auch enharmonische Verwechslung. Wozu das nötig ist, lässt sich ganz einfach unter folgendem Link auf einer anderen Website nachlesen. Gleicher Ton, anderer Name, die Enharmonische Verwechslung (theorie-musik.de) Um solche Fehler zu vermeiden, ist es vielleicht hilfreich, sich folgendes Muster vor Augen zu führen: Wenn man sich versucht die Intervalle im Notenbild vorzustellen, kann man vielleicht ein bestimmtes Muster erkennen. Bei einigen Intervallen sodass der Ton, welchen man nach Bildung des Intervalls bekommt, auch auf einer Linie liegt, wenn der Grundton, von welchem man das Intervall aus bildet, schon auf einer Linie liegt. Liegt der Grundton auf einer Linie, so wird der gesuchte Ton in diesen Fällen auch auf einer Linie liegen. Dies ist bei folgenden Intervallen der Fall: Prim, beide Terzen, Quint, beide Septimen und Nonen.
Eine Tonleiter besteht immer aus acht Tönen innerhalb einer Oktave. Eine Tonleiter, egal mit welchem Grundton und egal welches Tongeschlecht* beginnt auf einem Ton, welcher einen bestimmten Tonnamen hat, und endet, allerdings eine Oktave höher, auf dem Ton, mit dem gleichen Tonnamen.Dies kann man über beliebig viele Oktaven weiterführen. Eine Tonleiter mit dem Grundton ,,G" beginnt auf einem ,,G" und endet mit eine ,,G" , eine Tonleiter mit dem Grundton ,,C" beginnt und endet mit dem Ton ,,C" usw.
Jede Tonleiter besitzt zwei Halbtonschritte, zwischen den anderen liegen Ganztonschritte. Also sieben Ganzschritte. Insgesamt besteht eine Tonleiter, eben wie eine Oktave, aus 12 Halbtonschritten. Anhand der Lage der Halbtonschritte wird entschieden, ob die Tonleiter Dur oder Moll als Tongeschlecht hat.
So gut wie jede Tonleiter, egal welchen Geschlechtes besitzt allerdings einen Leitton. Dieser ist wichtig für unser abendländisches Empfinden von Musik. Ein Leitton
soll zum nächsten Ton hinführen. Dieser Effekt wird immer am Ende einer Tonleiter verwendet, um wieder zum Grundton hinzuleiten. Dies ist auch der Grund, warum es drei Arten von Moll-Tonleitern
gibt. Wichtig für unser ,,abendländisches Empfinden" ist auch die Kadenz. (Siehe Kadenzen und Modulation) Ich persönlich muss sagen, dass ich die Kadenz als sehr viel wichtiger ansehe, als welche
Art von Moll-Tonleiter man verwendet.
*Die Tongeschlechter sind Dur und Moll
Bei Dur-Tonleitern sitzen die Halbtonschritte dem dritten und dem vierten Ton (,,E" und ,,F" bei C-Dur) und dem siebten und achten Ton (,,H" und ,,C" bei
C-Dur).
Es gibt drei verschiedene Arten von Moll-Tonleitern. Die natürliche, die harmonische und die melodische Moll-Tonleiter. Unterschieden tun sie sich in den Ganz- bzw. Halbtonabständen zwischen den Tönen.
Natürliche Moll-Tonleiter
Bei der natürlichen Moll-Tonleiter sitzen die Halbtöne zwischen dem zweiten und dem dritten und dem fünften und sechsten Ton der Tonleiter. Bei a-Moll wären die Halbtonschritte also zwischen ,,H" und ,,C" und ,,E" und ,,F".
Harmonische Moll-Tonleiter
Bei der harmonischen Moll-Tonleiter liegt der erste Halbtonschritt auch dort, wo er bei der natürlichen lag: zwischen dem zweiten und dritten Ton; im Beispiel a-Moll zwischen ,,H" und ,,C". Eine Tonleiter braucht aber immer einen Leitton zum Grundton. Der Grundton ist der Ton, auf welchem die Tonleiter beginnt und nach einer Oktave endet. Ein Leitton führt immer zu diesem Ton hin. Beispiele für einen Leitton:
Um diesen Leitton herzustellen wird bei der harmonischen Moll-Tonleiter die siebte Stufe um einen Halbton erhöht. Bei a-Moll wird das ,,G" mit einem Kreuz versehen und so zum ,,Gis". So bildet sich zwischen der sechsten und siebten Stufe ein Abstand vom drei Halbtönen (einem ganzen + einem halben Ton, eine kleine Terz). (Bei a-Moll hätten wir nun A-H-C-D-E-F-Gis-A.) Diese Art von Moll-Tonleiter hat einen Hauch von orientalischem Klang.
Melodische Moll-Tonleiter
Bei diesen Moll-Tonleitern hat man den Halbton zwischen dem zweiten und dritten Ton. Der Zweck dieser Tonleiter besteht darin die drei Halbtöne (übermäßige Sekunde) der harmonischen Tonleiter zwischen sechster und siebter Stufe verschwinden zu lassen. Dazu wird auch noch der sechste Ton erhöht. Bei a-Moll würde aus dem ,,F" ein ,,Fis". So würde eine melodische a-Moll-Tonleiter also lauten: A-H-C-D-E-Fis-Gis-A. Grob gesagt ist der erste Halbtonschritt der, ich nenne es jetzt mal so, typische Moll-Halbtonschritt zwischen der zweiten und dritten Stufe und der zweite Halbtonschritt in Dur-Form zwischen der siebten und achten Stufe.
!Die melodische Moll-Tonleiter ist die gängige Moll-Tonleiter, die in der Praxis Anwendung findet.
Ein Dreiklang besteht, wie der Name schon sagt, aus drei Tönen. Wir beschäftigen uns erst einmal mit Dur- und Moll-Dreiklängen.
Woher weiß man, von welchem Ton aus, man den Dreiklang bilden soll? Der Grundton eines Dreiklangs wird durch den Namen des Dreiklangs angegeben. Wenn man z. B. einen G-Dur Dreiklang bilden soll, ist ,,G" der Grundton von dem aus man den Dreiklang bildet.
Woraus besteht die Grundstellung eines Dreiklangs überhaupt? Die Grundstellung von Dur und Moll bestehen jeweils aus zwei Terzen. Einer großen und einer kleinen
Terz. Beide Terzen zusammengenommen bilden einer Quinte. Man könnte also auch sagen: Die Grundstellung von Dur und Moll bestehen jeweils aus einer, vom Grundton aus gedachten, Terz und
einer, vom Grundton aus gedachten, Quinte. Eine Quinte bekommt man, wenn man eine kleine und große Terz zusammen nimmt. Nur inwiefern unterscheiden sich überhaupt ein Dur und ein Moll-Dreiklang
in ihrer Grundstellung? Die Unterscheidung liegt in der Reihenfolge der Terzen. Denn ein Dur- und Moll-Dreiklang bestehen in der Grundstellung eben aus zwei verschiedenen Terzen. Aus einer großen
und einer kleinen Terz. Bei einem Dur-Dreiklang bildet man zuerst die große Terz und dann die kleine Terz. Bei einem Moll-Dreiklang bildet man zuerst die kleine Terz und dann die
große Terz. Also hat man genau die Terzen vertauscht. Als Eselsbrücke: Dur = drei Buchstaben, zuerst vier Halbtonschritte = große Terz. Moll = vier Buchstaben, zuerst drei Halbtonschritte =
kleine Terz. (Dabei sollte man natürlich wissen und sich darin auch sicher sein, wie Dur und Moll geschrieben wird, ansonsten ist diese Eselsbrücke nutzlos.) Im Folgenden wird das Bilden
eines Dur- und eines Moll-Dreiklangs nochmal gesondert erklärt:
Bei einem Dur-Dreiklang geht man vom Grundton eine große Terz nach oben, also vier Halbtonschritte. Dabei zählt man den Grundton nicht mit. Der Ton auf dem man landet, nennt man die Terz. (Damit man weiß von welchem Ton des Dreiklangs spricht, nennt man den mittleren Ton des Dreiklangs die Terz, da dieser Ton eine Terz vom Grundton entfernt ist.) Von diesem Ton aus bildet man die kleine Terz. Also geht man von diesem Ton drei Halbtonschritte nach oben. (Diesen Ton nennt man die Quint, weil dieser Ton eine Quinte über dem Grundton liegt.)
Beispiel:
-C-Dur
-Grundton: C
-Große Terz von ,,C"; die Halbtöne sind mitgeschrieben: Cis, D, Dis, E Der Ton ,,E" ist eine große Terz
von C aus und ist die Terz des Dreiklangs C-Dur.
-Kleine Terz von ,,E" aus: F, Fis, G Den Ton ,,G" bekommt man, wenn man eine kleine Terz
von ,,E" aus bildet und entspricht der Quint von C-Dur.
Der Dreiklang lautet also C-E-G.
Bei einem Moll-Dreiklang geht man vom Grundton zuerst eine kleine Terz nach oben, also drei Halbtonschritte. Von diesem Ton aus bildet man die große Terz. Also geht man von diesem Ton vier Halbtonschritte nach oben.
Beispiel:
-A-moll
-Grundton: A
-Kleine Terz von ,,A" aus: Ais, H, C Der Ton ,,C" ist eine kleine Terz
vom ,,A" aus und ist die Terz des Dreiklangs.
-Große Terz von ,,C" aus: Cis, D, Dis, E Den Ton ,,E" bekommt man, wenn man eine große Terz
von ,,C" aus bildet und entspricht der Quint von A-moll.
Der Dreiklang lautet also A-C-E.
Es gibt eine weitere Möglichkeit Dreiklänge zu bilden. Allerdings ist sie nicht unbedingt einfacher, trotrzdem erwähne ich sie. Diese sollte man aber nur anwenden, wenn man beim Schreiben von Tonleitern geübt und sicher ist!!! Wenn man von seinem Grundton, von welchem man den Dreiklang bilden möchte, eine Tonleiter bildet, (bei einem Dur-Dreiklang eine Dur-Tonleiter; bei einem Moll-Dreiklang eine Moll-Tonleiter, egal welche) kann man den dritten und den fünften Ton der Tonleiter über den Grundton schreiben. So bekommt man auch den gewünschten Dreiklang.
Verminderte und übermäßige Dreiklänge bestehen im Grunde auch aus Terzen. Der Unterschied zu Dur- oder Moll-Dreiklängen besteht darin, aus welchen Terzen die Dreiklänge bestehen.
Ein verminderter Dreiklang besteht aus zwei übereinander geschichteten kleinen Terzen. Also drei Halbtonschritte plus drei Halbtonschritte.
Beispiel:
-Grundton: H
-Kleine Terz von ,,H" aus: C, Cis, D Der Ton ,,D" entspricht einer kleinen Terz
von ,,H" ausgehend
-Große Terz von ,,D" aus: Dis, E, F Den Ton ,,F" bekommt man, wenn man eine kleine Terz
von ,,D" ausgehend bildet
Der Dreiklang lautet also H-D-F.
Ein übermäßiger Dreiklang besteht aus zwei übereinander geschichteten großen Terzen. Also vier Halbtonschritte plus vier Halbtonschritte.
-Grundton: C
-Große Terz von ,,C"; die Halbtöne sind mitgeschrieben: Cis, D, Dis, E Der Ton ,,H" entspricht einer großen Terz
von C ausgehend
-Große Terz von ,,E" aus: F, Fis, G, Gis Den Ton ,,Gis" bekommt man, wenn man eine große Terz
von ,,E" ausgehend bildet
Der Dreiklang lautet also C-E-Gis.
Es gibt zwei Umkehrungen von Dreiklängen. Bei der ersten Umkehrung wird der unterste Ton (Grundton) eines Dreiklangs eine Oktave nach oben gesetzt. Diese Umkehrung heißt 1. Umkehrung oder auch Sextakkord.
Beispiel:
-Tonart: C-Dur
-Grundstellung: C-E-G
-1. Umkehrung: E-G-C
Bei der zweiten Umkehrung kann man entweder von der 1. Umkehrung ausgehen, dann setzt man neben dem untersten Ton (Grundton), auch den zweiten Ton (die Terz) des Dreiklangs eine Oktave nach oben, oder man geht von der Grundstellung aus. Dann müsste man die beiden unteren Töne der Grundstellung eine Oktave nach oben oktavieren. Diese Umkehrung heißt 2. Umkehrung oder auch Quartsextakkord.
Beispiel:
-Tonart: C-Dur
-Grundstellung: C-E-G
-1. Umkehrung: E-G-C
-2. Umkehrung: G-C-E
Wichtig: in u. a. vierstimmigen Sätzen gibt der Ton in der Bassstimme die Umkehrung an. Hat man z. B. in einem Klavierstück einen Dreiklang in der ,,2. Umkehrung" in der rechten Hand (z. B. G-C-E), aber in der linken Hand darunter als tiefsten Ton ein ,,C", würde man den Dreiklang als ,,C-Dur in Grundstellung" bezeichnen. Nur wenn der tiefste Ton ein ,,G" wäre, würde man von einem Dreiklang in 2. Umkehrung, bei einem ,,E" als tiefsten Ton von einem Dreiklang in 1. Umkehrung, sprechen.
Ein Septakkord besteht erst einmal aus einem normalen Dreiklang. Darüber wird dann eine Terz gebildet. Häufig verwendet wird der sog. Dominantseptakkord (s. folgender Beitrag).
Dur
Normaler Dur Dreiklang plus große Terz
Beispiel:
-Tonart: C-Dur / Töne: C-E-G
-Dur-Septakkord: C-E-G (große Terz) H
Normaler Dur Dreiklang plus kleine Terz
Beispiel:
-Tonart: C-Dur / Töne: C-E-G
-Dur-Septakkord: C-E-G (kleineTerz) B
Moll
Normaler Moll-Dreiklang plus große Terz
-Tonart: A-moll / Töne: A-C-E
-Moll-Septakkord: A-C-E (große Terz) Gis
Normaler Moll-Dreiklang plus kleine Terz
-Tonart: A-moll / Töne: A-C-E
-Moll-Septakkord: A-C-E (kleine Terz) G
Vermindert
Normaler verminderter Dreiklang plus kleine Terz
-Tonart: A vermindert / Töne: A-C-Es
-Verminderter Septakkord: A-C-Es- (kleine Terz) Ges
Normaler verminderter Dreiklang plus große Terz
-Tonart: A vermindert / Töne: A-C-Es
-Verminderter Septakkord: A-C-Es- (große Terz) G
Übermäßig
Normaler übermäßiger Dreiklang plus kleine Terz
-Tonart: C übermäßig / C-E-Gis
-Übermäßiger Septakkord: C-E-Gis- (kleine Terz) H
Normaler übermäßiger Dreiklang plus große Terz
-Tonart: C übermäßig / C-E-Gis
-Übermäßiger Septakkord: F-A-Cis (große Terz) Eis
!!!Für diesen Abschnitt von Septakkorden sollte man zum besseren Verständnis zuerst den Artikel Akkordverwandschaften
durchgehen!!!
Dieser Akkord heißt Dominantseptakkord, weil er aus dem Dominantakkord eines Stückes plus einer kleinen Terz besteht bzw. weil man den Tönen des Akkordes
Leitfunktionen zuweisen kann. (Leitfunktionen bzw. Leittöne erklärt bei Tonleitern.) Meistens ist der Dominantakkord eines Stückes eine Dur-Tonart, egal in welchem Tongeschlecht das Stück
geschrieben ist. Warum? Die Akkorde eines Stückes werden gebildet, indem man über jedem Ton einer Tonleiter der Tonart in dem das Stück geschrieben ist, einen Akkord bildet. Die Terzen
der dann entstehenden Tonart müssen Töne sein, die in der Tonleiter der Grundtonart vorkommen. Beispiel: Wenn man bei einer D-Dur Tonleiter auf dem A einen Dreiklang bildet muss die Terz von A
aus Cis sein und nicht C, weil D-Dur zwei Kreuze hat und somit die Terz kein C sein kann, obwohl beides einer (großen bzw. kleinen) Terz entspricht. Meistens wird beim Komponieren die melodische
Moll-Tonleiter verwendet und wenn man dort den Dominantakkord bildet bekommt man eben auch einen Dominantseptakkord in Dur.* Ebenso bekommt man einen Dur-Dreiklang wenn man das bei einer
Dur-Tonleiter macht. Wenn man den Dominantakkord bei einer natürlichen Moll-Tonleiter bildet, bekommt man eine Moll-Dominante.
Beispiel
-Grundtonart: C-Dur / Töne: C-E-G
-Dominante: G-Dur / Töne: G-H-D
-Dominantseptakkord: G-H-D-(kleine Terz) F
Ich schrieb von Leitfunktionen der Töne. Welcher Ton hat welche Leitfunktion? Das ,,G" kommt in beiden Akkorden vor und hat somit keine Leitfunktion, ist allerdings der gemeinsame Ton der Akkorde. Der Ton ,,H" leitet zum Ton ,,C" hin. ,,D" hat keine Leitfunktion. ,,F" löst sich zum ,,D" auf. Dominantseptakkorde werden oft in Kadenzen verwendet, da sie eine gewisse Reibung (und eine Leitfunktion mehr) haben und somit bekommt die Kadenz eine noch größere Wirkung.
*Bei einer melodischen Tonleiter wird auch die sechste Stufe erhöht, die der Terz der Subdominante entspricht. Somit wäre die Terz der Subdominante auch ein Dur-Dreiklang. (Beispiel: A-Dur: natürliche Tonleiter: a-h-c-d-e-f-g-a, Subdominante auf D: d-f-a = D-moll; melodische Tonleiter: a-h-c-d-e-fis-gis-a, Subdominante auf D: d-fis-a) Dieser Umstand, dass die Subdominante aber auch ein Dur-Dreiklang wäre, wird nicht berüchsichtigt. Die Subdominante bleibt ein Moll-Dreiklang, auch wenn die Terz der Subdominante in einer melodischen Molltonart, nicht der Moll-Terz des Subdominantdreiklangs entspricht.
Jede Tonart hat verwandte Tonarten. Die wichtigsten verwandten Funktionen eines Dreiklangs sind die parallele Tonart, die Dominante und die Subdominante. Diese Funktionen haben wiederum parallele Tonarten, mit denen sie verwandt sind.
Parallele Tonarten haben immer dieselben Vorzeichen und haben nie dasselbe Tongeschlecht. Eine Dur-Tonart hat immer eine Moll-Tonart als parallel Tonart und umgekehrt. Es gibt zwei Möglichkeiten die parallelen Tonarten zu bestimmen. Die 1. Möglichkeit ist über die Vorzeichen. Welche Tonarten wie viele und dieselben Vorzeichen haben sieht man im Quintenzirkel:
Die Namen der sechs Kreuze: Fis, Cis, Gis, Dis, Ais, Eis; Wenn ein Kreuz vor einem Ton steht, bekommt der Ton den Zusatz ,,-is" / Die Namen der sechs B-s: B, Es, As, Des, Ges, Ces. Wenn ein B vor einem Ton steht, bekommt der Ton den Zusatz ,,-es". Das ,,H" ist eine Ausnahme. Anstatt das man es ,,Hes" nennt sagt man ,,B". Also ist das ,,B" ein ,,H" mit ,,B".
Allerdings hat man nicht oft die Möglichkeit den Quintenzirkel zu benutzen sondern muss die Paralleltonart ausrechnen. Dies ist die 2. Möglichkeit. Die Grundtöne der parallelen Tonarten liegen drei Halbtonschritte auseinander. Wenn man die parallele Moll-Tonart einer Dur-Tonart herausfinden möchte muss man eine kleine Terz (drei Halbtöne) nach unten gehen. Wenn man die parallele Dur-Tonart einer Moll-Tonart herausfinden möchte muss man eine kleine Terz (drei Halbtöne) nach oben gehen. Nehmen wir zuerst G-Dur als Beispiel. Also eine Dur-Tonart. Um die parallele Tonart herauszubekommen muss man eine kleine Terz (drei Halbtöne) nach unten gehen. Wenn man von ,,G" drei Töne nach unten geht landet man bei ,,E". E-moll wäre also die parallele Moll-Tonart von G-Dur. Schauen wir jetzt im Quintenzirkel sehen wir, dass beide Tonarten ein Kreuz als Vorzeichen haben und somit parallele Tonarten sind. Ein Moll Beispiel: Nehmen wir H-moll: vom ,,H" aus drei Halbtöne nach oben (weil von Moll nach Dur) ist das ,,D". Also D-Dur. Im Quintenzirkel sehen wir, dass sowohl H-moll als auch D-Dur dieselben Vorzeichen haben, nämlich drei Kreuze. Also ist die parallele Tonart von H-moll D-Dur.
Dominante und Subdominante sind Funktionen innerhalb einer Tonleiter. Die Subdominante wird vom vierten Ton einer Tonleiter aus gebildet. Wenn ein Stück in einer
Dur-Tonart geschrieben ist, ist die Subdominante eine ebenfalls eine Dur-Tonart. Wenn ein Stück in Moll komponiert ist, ist die Subdominante eine Moll-Tonart. Die Dominante ist der Dreiklang, der auf der fünften Stufe einer Tonleiter gebildet wird. Die Dominant-Tonart ist meistens eine Dur-Tonart, da die meisten Stücke in melodisch
Moll geschrieben sind und sich so automatisch eine Dur-Tonart ergibt. Bei einem Stück in Dur, ist die Dominante automatisch in Dur.
Den Akkord der Grundtonart in der ein Stück steht, nennt man Tonika. Ein Stück endet meist in der Tonika. Bei einem Stück mit vier Kreuzen könnte man also sagen, wenn es um die Grundtonart geht: ,,Die Tonika meines Stückes ist entweder E-Dur oder Cis-moll."
Wofür brauche ich diese Begriffe überhaupt? Das wird im folgenden Artikel ,, die Kadenz" erklärt.
Eine Kadenz ist eine Akkordfolge. Dafür sind die Begriffe Tonika, Subdominante und Dominante hilfreich. Die Akkordfolge der (einfachen) Kadenz lautet nämlich:
Tonika - Subdominante - Dominante - Tonika
Ein Beispiel in Dur:
-Tonart: G-Dur (G-H-D)
-Subdominante: C-Dur (C-E-G) / Dominante: D-Dur (D-Fis-A)
-Akkordfolge: G-Dur - C-Dur - D-Dur - G-Dur
Beispiel in melodisch Moll:
-Tonart: H-moll (H-D-Fis)
-Subdominante: E-moll (E-G-H) / Dominante: Fis-Dur (Fis-Ais-Cis)
-Akkordfolge: H-moll - E-moll - Fis-Dur - H-moll
Beispiel in natürlich Moll:
-Tonart: H-moll (H-D-Fis)
-Subdominante: E-moll (E-G-H) / Dominante: Fis-moll (Fis-A-Cis)
-Akkordfolge: H-moll - E-moll - Fis-moll - H-moll
Beispiel in melodisch Moll:
-Tonart: H-moll (H-D-Fis)
-Subdominante: E-moll (E-G-H) / Dominante: Fis-Dur (Fis-Ais-Cis)
-Akkordfolge: H-moll - E-moll - Fis-Dur - H-moll
Eine Kadenz wird meist am Ende eines Stückes verwendet, da die Akkordfolge der Modulation einen Schlusseffekt auslöst. Wenn man statt einem normalen Dominantakkord einen Dominantseptakkord verwendet ist die Schlusswirkung noch größer, da ein Dominantseptakkord mehr (nämlich zwei) Leittöne enthält, als ein normaler Dominantakkord (mit einem Leitton). Wenn man einen Dominantseptakkord ans Ende eines Stückes setzen würde, ergäbe dies eine Wirkung, bei der man ein Ziehen in der Magengegend spüren würde, weil man das Bedürfnis hat, dass sich dieser Dominantseptakkord zu seiner Tonika, oder zu deren Paralleltonart, auflöst.
Kadenzen sind im Grunde beliebig erweiterbar und treten auch in verschiedensten Formen auf. Z. B. gibt es sog. plagale Kadenzen, bei welcher die Akkordreihenfolge umgekehrt wird. Durch diese erzielt man ebenfalls eine Schlusswirkung, welche aber als etwas weniger stark, aber eventuell, je nach Empfinden, auch als weicher, beschrieben werden kann. Eine plagale Kadenz hätte folgende Akkordfolge:
Tonika - Dominante - Subdominante - Tonika
Eine Modulation ist ein Übergang bzw. eine Brücke von einer Tonart in eine andere. In einer Modulation passieren häufige bzw. schnelle Tonartwechsel. Damit eine Modulation wirkt, muss man vor der Tonart, in die man möchte, als letztes einen Dominant-, besser Dominantseptakkord einbauen. So fühlt man sich besser in die neue Tonart eingeleitet.